Es muss nicht immer sein wie in Goethes Faust, dass jemand, der „ach, Philosophie, Juristerei und Medizin – und leider auch Theologie“ studiert hat mit „heißem Bemüh’n“ dann am Ende doch dasteht wie ein „armer Tor“. Und dann feststellt: „Und bin so klug als wie zuvor!“ Vielleicht erkennt der- und diejenige, der/die sich mit den Fragen nach dem Woher, Wohin und Wozu befassen, aber auch, dass der bisherige Lebensweg sich wunderbar gefügt hat – im Vertrauen auf Gottes Beistand und Wegbegleitung, manchmal auch in menschlichen Begleiterinnen und Begleitern. Wer den akademischen Abschluss in der Tasche hat, erkennt vielleicht erst dann, dass er gerade anfängt, Theologin oder Theologe zu werden. Es sind die Grundfragen des Lebens, die in diesem Studium zusammenkommen; es sind die Grunddisziplinen der Wissenschaft: von den philosophischen Gedanken der Menschheit, von den Rechtsfragen im Kirchenrecht über die historischen Zusammenhänge in der Kirchengeschichte und systematischen Fragen der Dogmatik und der Fundamentaltheologie bis hin zum praktischen und wissenschaftlich fundierten Arbeiten in der Pastoral.
Das Theologiestudium bietet viele Facetten: im Vollstudium an der Universität und im praktisch-theologischen Studium an der Katholischen Hochschule – auf dem zweiten Bildungsweg und als Theologie im Fernkurs. Das Theologiestudium ist Voraussetzung für eine Zulassung zum pastoralen Dienst; es ist aber auch eine solide Grundlage für vielfältige andere Berufe: Bei uns arbeiten Journalist*innen und Fachreferent*innen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Personalführung und in anderen Leitungspositionen, die sich im Studium mit der Theologie befasst haben. Die Fragen, wie das so ist mit „Gott und der Welt“, können den Horizont öffnen für das, was über den Alltag hinausreicht: